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Big Data – Chancen und Herausforderungen im Einzelhandel

E-Mail, Messenger, Social Media, Suchmaschinen – unser ganzes Leben ist ein Datenberg: Big Data. Auch der stationäre Einzelhandel schickt sich an, diese Entwicklung zu nutzen. Erfahren Sie in unserem Magazin, welche Chancen sich durch Big-Data-Lösungen für die Handelsunternehmen bieten!

Wir alle liefern täglich zigfach unseren Beitrag zum sogenannten „Big Data“. Jede Nachricht über WhatsApp, jede SMS, jede E-Mail, jeder Einkauf im Onlineshop, die Anfragen in Suchmaschinen – wir vergrößern mit unserem Verhalten permanent die digitale Datenmenge. Die gewaltigen Datenvolumina umfassen auch Meinungen, Social-Media-Inhalte und vieles mehr. Der Umgang mit diesen Informationsbergen in einer vernetzten Welt wird zu einer Herausforderung, der sich auch Unternehmen stellen müssen. Auch im Einzelhandel kann die Optimierung von Datenerfassungsprozessen den entscheidenden Vorteil bringen.

Big-Data-Lösungen: Was verstehen wir darunter?

Die Menschheit hat bis zu Beginn des digitalen Zeitalters eine Datenmenge von rund 5 Milliarden GB erzeugt. Dasselbe Datenvolumen sammelte sich im Jahr 2011 bereits innerhalb von zwei Tagen an. Heute schaffen wir diesen Datenberg in zehn Minuten. Dieser Vergleich verdeutlicht, wie dringlich es ist, die Verarbeitung dieser Daten zu optimieren. Alle Systeme und Techniken, die zur Bewältigung der gewaltigen Datenmengen dienen, werden unter dem Begriff Big-Data-Lösungen zusammengefasst. Die Informationstechnologie spielt dabei die wichtigste Rolle.

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Ziel ist es, unstrukturierte Daten aus M2M-Prozessen und sozialen Netzwerken zu erfassen, zu sammeln, zu ordnen und für unternehmerische Zwecke aufzubereiten. Oft als Belastung gesehen, können sich dadurch neue Chancen eröffnen, um das Kundenverhalten effizienter analysieren zu können. Damit lassen sich wiederum wichtige Entscheidungsgrundlagen für das Management liefern.

Datensätze mit Big-Data-Potenzial

Was sind nun Informationen, die für Big-Data-Lösungen und Unternehmen besonders interessant sind? Das Spektrum gestaltet sich weit: Dazu gehören etwa finanzielle Transaktionen sowie Web-Protokolle vom Browser oder einer App. Auch Verbindungsdaten von Telefonaten und SMS werden gesammelt – ebenso die Datenerfassung der Standortinformationen von vernetzten mobilen Geräten wie Smartphones, Tablets und Digitalkameras. Auch die Daten von Navigationsgeräten oder in Straßen beziehungsweise Fahrzeugen eingebauten Sensoren, beispielsweise Mautstationen, gehören dazu. In der Logistik handelt es sich primär um Sensordaten aus Fertigungsstraßen und Warenlagern. Über die Registrierung von Containern wird zum Beispiel der internationale Warenfluss automatisiert.

Aber auch der Mensch selbst liefert viele Informationen für den Datenberg. Ob im Fitnesscenter oder im Krankenhaus – biometrische Vitaldaten geben Aufschluss über unser körperliches Empfinden. Nicht zu vergessen die Informationen, die wir ganz freiwillig in den unterschiedlichen sozialen Netzwerken von uns preisgeben. Dazu gehören natürlich auch Fotos, Audio- und Videodateien. Um diese Unzahl von Informationen nutzen zu können, sind Firmen auf professionelle Lösungen angewiesen, die leistungsfähig sind und flexibel auf die enormen Herausforderungen reagieren können. Auch im Einzelhandel ist eine effektive Kanalisation der Kundendaten der Schritt in eine erfolgreiche Zukunft.

Frische Kreativität für den Einzelhandel

In den letzten Jahren hat sich ein neuer Trend im Einkaufsverhalten entwickelt: Cross-Channel. Einkauf, Kommunikation und Marketing sind auf viele unterschiedliche Kanäle abgestimmt. Cross-Channel-Konsumenten prüfen beim Einkauf Qualität und Preise der gewünschten Artikel – und das sowohl beim Onlineshoppen als auch im traditionellen Einkaufsladen über mobile Geräte. Gleichzeitig interagieren sie über die verschiedenen Plattformen. Die stationären Einzelhändler reagieren darauf und setzen vermehrt auf digitale Preisschilder, um rascher und flexibler auf geändertes Kundenverhalten reagieren zu können.

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Schon jetzt laufen die Logistikprozesse im Handel über Geräte zur Datenerfassung – wie zum Beispiel dem PDA mit Barcode-Scanner – ab. Übergeordnetes Ziel von Big-Data-Lösungen muss es sein, Muster und Zusammenhänge im Einkaufsverhalten zu erkennen und diese bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. So kann analysiert werden, was passiert, warum es passiert und wie künftige Betriebsprozesse auf Basis dieser Informationen verbessert werden können. Zum Schluss zählt nämlich der wirtschaftliche Erfolg. Big-Data-Lösungen machen dann Sinn, wenn sich damit das Geschäftsergebnis erhöhen lässt.

Was sind die Vorteile?

Was so abstrakt klingt, kann allenfalls sehr nützlich sein: Die neuen, intelligenten Lösungen unterstützen Einzelhandelsunternehmen dabei, Kundenerfahrungen zu optimieren. Maßgeschneiderte Empfehlungen und zielgerichtete Angebote gehören schon jetzt zu unserem Alltag. Außerdem erlauben die Systeme die Erarbeitung besserer Prognosen.

datalogic-skorpio-x3-datenerfassungsterminal-942350003Erfolgreich ist jener Händler, der die Trends über lokale Kaufpräferenzen und Produktaffinitäten schon eine Saison im Voraus erahnt. Dazu gehört auch die genaue Segmentierung der Konsumenten sowie Zielgruppen. Dadurch lassen sich viel effektivere Marketingkampagnen organisieren – was natürlich die Werbekosten insgesamt senkt. Einzelhändler, die diese Entwicklung verschlafen, verfügen im Endeffekt nicht über die gleichen Informationen wie ihre Konsumenten. Was sind die aktuellen Trends, wo erhält man die günstigsten Preise, welches Produkt boomt gerade? Ohne diese Kenntnisse ist man der Konkurrenz immer einen Schritt hinterher.

zebra-motorola-mc3200-premium-datenerfassungsterminal-mc32n0-gl3haheiaStrategien für die Zukunft

Von der Datenerfassung über Scanner und PDAs bis zu deren Verwertung ist es ein weiter Weg – ein Weg, der sich jedoch lohnt. Die Sortierung, Verbindung, Auswertung und Analyse der enormen Datenmengen stellt die IT-Technik vor eine große Herausforderung. Ganze Heere von Programmierern arbeiten daran, ganzheitliche Ökosysteme zu schaffen, in denen Big-Data-Lösungen effektiv funktionieren. Der Utopie, einen vollkommen berechenbaren Kunden zu schaffen, kommt man schon erstaunlich nah.

Handelsunternehmen, die am Markt bestehen wollen, werden an dieser Entwicklung nicht vorbeikommen. Deshalb erscheint es klug, den Trend als Chance zu sehen und die Zukunft mit klarer Strategie selbst in die Hand zu nehmen.

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